Das Konzept befaßt sich mit verlorener, vergessener oder weggelegter Kleidung im öffentlichen Raum und dem Moment des Findens als assoziative Konfrontation. Die Ambivalenz zwischen anziehender und abstoßender Wirkung von aufgefundener Kleidung, deren Aura mitbestimmt ist durch den räumlichen Kontext und das formale Arrangement im Grenzbereich von noch privat und/oder schon öffentlich, ist gekoppelt an die Frage nach der dazugehörigen menschlichen Existenz und deren Geschlecht.
Das Projekt geht der Bedeutung von Kleidung als gesellschaftlicher Maßstab nach und thematisiert anhand einer unmittelbaren Titelinterprätation menschlichen Aufstieg und Fall als textile Erscheinungsbilder. Es versteht sich auch als Metapher für individuelle Identitätssuche.

Umsetzung:
Fotostreifzüge im städtischen Außenraum von New York und Wien dokumentieren die Fundorte der Kleidungsstücke, ähnlich wie bei einer kriminalistischen Spurensuche, bei der keinerlei Veränderungen an den Objekten und ihrer Positionierung vorgenommen wird. Die Präsentation der Fotorecherche erfolgt als Rauminstallation mittels Projektion. Von den jeweiligen Fundorten wird ebenso eine akustische Bestandsaufnahme gemacht und als Sound-Scape während der Performance eingespielt.
Die so entstehende Kleidersammlung wird als „Deposit / Fundus“ angelegt (Depot für Kleidung im Theater, die quasi darauf wartet, für eine Bühnenfigur wieder „gefunden“ zu werden). Ziel der Performance ist nichts zu „spielen“, sondern jeweils der/dem physisch abwesenden Besitzer/in nachzuspüren anhand ihrer/seiner verbliebenen „Aura“ im ungereinigten (!) Kleidungsstück. (methodischer Arbeitsansatz nach J. Grotofski und B. Hellinger)